Heuriger
Ein Heuriger ist ein traditionelles österreichisches Weinlokal, in dem der Winzer seinen eigenen Wein ausschenkt. Ursprünglich diente der Heurige der Verkostung junger Weine („Heurigen“), die direkt vom Fass getrunken wurden.
Als „Heurige“ dürfen nur junge Landweine und Qualitätsweine bezeichnet werden, die aus in Österreich angebauten Trauben hergestellt wurden und eine Jahrgangsangabe tragen. Das österreichische Weingesetz schreibt außerdem vor, dass ein Heuriger, ein Jungwein des jeweiligen Jahres, erstmals nach Martini (Namenstag des Heiligen Martin) am 11. November ausgeschenkt werden darf. Nach dem 31. Dezember des Folgejahres darf der Wein nicht mehr als Heuriger an Wiederverkäufer abgegeben werden. Für die Abgabe an Verbraucher gilt der 31. März des Folgejahres als Stichtag. Danach darf der Wein nicht mehr als „Heuriger“ bezeichnet werden.
Heute sind Heurige, die Weinlokale, ein beliebtes Ausflugsziel für Weinliebhaber, um heimische Weine und regionale Spezialitäten zu verkosten. Typisch sind die gemütliche Atmosphäre, das rustikale Ambiente und hausgemachte Köstlichkeiten wie die Brettljause (kalte Platte mit Wurst, Käse und Brot). Heurige sind oft Familienbetriebe und tragen so zur Erhaltung der österreichischen Wein- und Wirtshauskultur bei.