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Ruländer

Der Begriff „Ruländer“ ist in der deutschen Weinwelt eine traditionelle Bezeichnung für Weine aus der Rebsorte Grauburgunder, die auch unter den Synonymen Pinot Gris oder Pinot Grigio bekannt ist. Die Weißweinsorte, eine Mutation des Pinot Noir aus der Burgunderfamilie, wurde im deutschsprachigen Raum vor allem durch den Kaufmann Johann Seger Ruland (1683 – 1745) bekannt. Sein Name prägte den Begriff, so dass man in Deutschland lange Zeit und teilweise auch noch heutzutage von „Ruländer“ spricht.


Als „Ruländer“ wurden historisch Weine bezeichnet, die aus sehr reifen Trauben gekeltert wurden - oft sogar mit leicht edelfaulem Charakter durch den Einfluss von Botrytis (Edelfäule). Diese traditionellen Weine waren meist gehaltvoll, vollmundig und manchmal süßlich im Geschmack. In einigen Anbaugebieten wurde damit ein spezifischer Stil gepflegt, der den besonderen Ausdruck der Trauben hervorhob.


Seit den 1990er Jahren hat sich jedoch ein moderner Stil etabliert, bei dem die Trauben früher gelesen und nur gesunde Beeren verwendet werden. Das Ergebnis sind frischere, trockene Weine, die meist als Grauburgunder bzw. Pinot Gris bezeichnet werden. Trotz dieser stilistischen Unterschiede bleibt der „Ruländer“ ein fester Bestandteil der deutschen Weinbautradition und zeugt von der langen Geschichte und Vielfalt der Burgunderfamilie.